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Ein Jahr Gesundheitsnotstand wegen Covid-19

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Dienste und Maßnahmen der Stadtgemeinde Bozen und des BSB für die Bewältigung der Coronakrise

In einer VIDEO-PRESSEKONFERENZ haben der Bürgermeister von Bozen, Renzo Caramaschi, und der Stadtrat für Sozialpolitik, Juri Andriollo gemeinsam mit den zuständigen Führungskräften der Gemeindeverwaltung und des Betriebes für Sozialdienste Bozen (BSB) die Daten, Zahlen und Maßnahmen vorgestellt, die im vergangenen Jahr in der Stadt Bozen umgesetzt wurden, um den durch Covid-19 verursachten Gesundheitsnotstand zu bewältigen. "2020 war ein Jahr", sagte Bürgermeister Caramaschi einführend, "das vom Coronavirus dominiert war, und das war nicht nur im Gesundheitsbereich spürbar. Die Gemeindeverwaltung hat ca. 40% ihrer Dienste in die Bewältigung der Coronakrise verlagert. Daher möchte ich an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz danken, und mein Dank geht natürlich auch an das Personal der Körperschaften mit Gemeindebeteiligung, allen voran an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BSB, die den neuen Herausforderungen mit viel Einsatz und Engagement begegnet sind, trotz der unzähligen Schwierigkeiten, Unsicherheiten, Sorgen und Ängste. In der Gemeindeverwaltung wurden fast 500 Arbeitsplätze auf Smart Working umgestellt, und dieses Arbeitsmodell wird auch fortgeführt. Auf diese Weise konnten die Dienste auch in schwierigen Zeiten aufrecht erhalten bleiben. Die Dienste wurden weiterhin angeboten, und viele neue Dienste mussten aufgebaut werden. Das Jahr 2020 war aber nicht nur wegen der Coronakrise ein ereignisreiches Jahr: Es haben die Gemeinderatswahlen mit der Stichwahl des Bürgermeisters stattgefunden, es wurden zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft und damit verbunden war die Evakuierung von mehreren Tausend Bürgerinnen und Bürgern und vom 20. bis 22. November fand der Antigen-Massentest statt. Alle diese Dinge konnten dank des vorbildlichen Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung gut bewältigt werden. Im vergangenen Jahr habe ich mit Verweis auf die Verordnungen des Landeshauptmannes 36 Verordnungen mit Sonderregelungen für die Stadt Bozen erlassen. Der Gemeinderat musste seine Arbeit zeitweilig einstellen, aber trotz der Unterbrechungen haben 45 Gemeinderatssitzungen stattgefunden. Der Stadtrat ist 128 Mal zu einer Sitzung zusammengetreten und hat 842 Beschlüsse genehmigt. Diese Zahlen entsprechen in etwa dem Arbeitspensum der Vorjahre." Bürgermeister Caramaschi verlas anschließend die Zahlen der Personen, die positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, und jener, die wieder gesundet sind. Bezüglich der Infektionszahlen pro Tag gab es in Bozen die höchsten Werte im November mit 166 positiven Testergebnissen; diese Zahlen gingen nach den Weihnachtsferien leicht zurück auf 102 positiv Getestete, und pendeln nun im Januar und Februar 2021 zwischen 60 und 80 Neuinfektionen pro Tag. "Was uns hoffen lässt," sagte Bürgermeister Caramaschi, "ist, dass die Zahl der Gesundeten höher ist als die Zahl der Infizierten. Leider geht es mit den Impfungen immer noch schleppend voran, weil nicht genug Impfstoff geliefert wird. Bozen hat südtirolweit den höchsten Anteil an Personen über 80 Jahre, u.z. leben in Bozen 8.615 Menschen, die älter als 80 Jahre sind, das entspricht 8% der Stadtbevölkerung. Südtirolweit liegt dieser Wert bei 6,2%, und wenn man die Landeshauptstadt von der Berechnung ausklammert, beträgt der Anteil der Über-80-Jährigen in Südtirol nur 5,8%. Die Impfung der Gruppe der 80-Jährigen sollte Mitte-Ende März abgeschlossen sein, dann werden die jüngeren Jahrgänge geimpft. Ich möchte die Bevölkerung nochmals dazu aufrufen," sagte der Bürgermeister abschließend, "vorsichtig zu sein, so wenig wie möglich aus dem Haus zu gehen, die Kontakte so weit als möglich zu reduzieren und immer einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen."
Der Stadtrat für Sozialpolitik, Juri Andriollo stellte fest, dass das vergangene Jahr ein sehr schwieriges Jahr gewesen ist, in dem sich jeder gezwungen sah, sein Lebensmodell zu überdenken und anzupassen. "Vor allem die Sozialpolitik musste immer wieder schnell reagieren und sich auf komplett neue Umstände einstellen. Dienste, die über Jahre kaum eine Veränderung erfahren haben, mussten neu organisiert werden. Die Gemeindeverwaltung Bozen hat schnell und kompetent auf die neuen Herausforderungen reagiert. Es ist uns gelungen, die Gesellschaft zusammenzuhalten und allen zu helfen, die sich plötzlich in einer schwierigen Situation befanden. Wir können behaupten, dass wir niemanden zurückgelassen haben. Gemeinsam mit Vereinen und Körperschaften der Stadt haben wir die Lebensmittelversorgung unterstützt und Lösungen für die Obdachlosen gefunden. Wir haben Einkäufe nach Hause geliefert, und wir haben garantiert, dass alle Dienste, die es vor der Coronakrise gegeben hat, auch weiterhin funktioniert haben. Das Coronavirus hat die Dienste weder stillgelegt noch ausgesetzt. Zum Beispiel wurden die Kinderhorte weitergeführt, und die Sicherheit des Personals und der Kinder waren zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. Wir haben sichergestellt, dass die Dienste für Menschen mit Behinderung auch weiterhin arbeiten können. Wir haben alle, von der Führungskraft bis zum einfachen Angestellten, alles gegeben, damit in der Gemeindeverwaltung und im BSB alles weiterlaufen konnte wie gewohnt. Es wurden Einkaufsgutscheine an 1.545 Familien verteilt, das entspricht ca. 4.300 Personen. Wir haben 197 Bürgerinnen und Bürgern die Einkäufe nach Hause geliefert, weil sie ihre Wohnung nicht verlassen durften oder konnten. Was die Mietbeihilfen betrifft, so gab es im vergangenen Jahr einen Anstieg der Anträge um 15%. Auch beim sozialen Mindesteinkommen verzeichnete Bozen, eine der reichsten Städte Italiens, einen Anstieg der Ansuchen um 168%. Ca. 5.000 Personen haben ein Lebensmittelpaket erhalten, auch dank eines außerordentlichen Beitrages der Stadt Bozen in Höhe von 350.000,00 Euro und der zweimaligen Staatsbeihilfe von je 568.000,00 Euro," sagte der Stadtrat. Er dankte den Führungskräften des BSB und der Gemeindeverwaltung Bozen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sozialdienste und allen Personen, die ihren Beitrag geleistet haben, "in diesem Krieg, in dem zwar nicht geschossen wir, der aber trotzdem viele Opfer fordert. Niemand von uns hatte einen Leitfaden zur Hand," so der Stadtrat weiter, "der uns aus dieser Krise führen konnte. Man musste sich täglich auf eine neue Situation einstellen und versuchen, die Dienste zu gewährleisten und darauf achten, dass sie effizient und wirksam sind." Anschließend haben die Generaldirektorin des BSB, Liliana di Fede, die Bereichsleiter im BSB Licia Manzardo, Alexej Paoli und Matteo Faifer und der Direktor der Abteilung für Sozialdienste der Stadtgemeinde Bozen interessante Daten und Zahlen über ihre Bereiche und Dienste im Jahr 2020 vorgestellt.


18.02.2021

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